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16. Oktober 2023

Smart-City-Strategien greifbar machen – 3. MPSC-Kongress in Mannheim

Wie können wir das Thema „Smart City“ greifbar machen? Wie schaffen wir es, unsere Bürger*innen für Smart-City-Themen zu sensibilisieren und – noch wichtiger – zum Handeln zu motivieren? Das waren zentrale Fragen des Kongresses, zudem rund 210 Verantwortliche der Modellprojekte Smart Cities (MPSC) vom 4-5. Oktober 2023 im Mannheimer Rosengarten zusammen kamen, um sich auszutauschen und gemeinsam Lösungsansätze zu erarbeiten.

Für Teilnehmer*innen, die bereits vor dem offiziellen Start um 13 Uhr angereist waren, gab es eine morgendliche Führung durch den Smart City Erlebnisraum auf der BUGA 23. Dann ging es auch schon los mit der offiziellen Agenda.

Die Strategieziele der Smart City Mannheim: souverän und klimaneutral

Mannheim setzt unter anderem auf die Themen Klimaresilienz und auf eine Stärkung der kommunalen digitalen Souveränität. Valide, souverän erhobene Daten helfen zum Beispiel dabei, Diskussionen innerhalb der Bürgerschaft, zum Beispiel zur Klima-, Wohn- oder Sozialpolitik, auf eine fundierte Basis zu stellen. Es sei wichtig, dass Debatten und politisches Handeln eine objektive Grundlage haben. Evidenzbasierte Politik beruht auf  Fakten, nicht Meinungen oder Traditionen“, betonte Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht in seiner engagierten Eröffnungsrede.

Eine zentrale Voraussetzung dafür sei die kommunale digitale Souveränität. Nur indem Mannheim eigene Daten, mit eigenen Kompetenzen, auswerte und interpretiere, behalte die Stadt ihre Deutungshoheit und damit die Grundlage, um kommunale Leistungen und das Leben ihrer Bürgerschaft zu verbessern.

Als Beispiel nannte Specht das Klimamessnetz und das Mikroklimamodell der Stadt Mannheim, das eine klimasensible Stadtplanung ermögliche, zum Beispiel mit einer Analyse von Hitzeinseln. In der Strategie Mannheims finden sich aber auch Ansätze zur Mobilitätssteuerung oder zur Förderung von mehr Bürgerbeteiligung, zum Beispiel über eine „Kühle-Orte-Karte“.

Erlebnis Smart City

Wie schaffen es die MPSC, die Bevölkerung für Smart-City-Themen zu sensibilisieren und darüber hinaus zum Handeln zu motivieren? Aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger werde Smart City erst dann greifbar, wenn im Raum etwas geschehe, das spürbar, bürgernah und anschaulich sei, so lautete eine Kernaussage der Parlamentarischen Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Elisabeth Kaiser, die die Kongress-Teilnehmenden am zweiten Tag im Namen des BMWSB begrüßte.

Von der Vision zum Handeln

Das Förderprogramm hat einen Meilenstein erreicht: Mittlerweile haben die meisten der 73 vom Bund geförderten Modellprojekte Smart Cities (MPSC) ihre Smart-City-Strategien erfolgreich abgeschlossen. Aktuell stehen sie vor dem nächsten bedeutsamen Schritt auf dem Weg zur smarten zukunftsfähigen Stadt.

Jetzt geht es darum, Strategien und Visionen in die Tat umzusetzen. Auf dem MPSC-Kongress nutzten sie deshalb die Chance, gemeinsam mit anderen MPSC in teilweise vier bis fünf parallelen Workshop-Tracks Lösungen zu diskutieren und zu erarbeiten. Das Programm bot Workshops und Panels zu Themen wie Klimaneutralität, zu City Apps, Daten- und Gesundheitsplattformen oder zu innovativen Mobilitätsangeboten für kommunale Räume.

Der Kongress bot den passenden Raum und Rahmen, in dem sich die geförderten Kommunen austauschen, Kooperationen vereinbaren, Lösungen übernehmen oder modellhaft weiterentwickeln und voneinander lernen konnten – viele Folgetermine sind schon vereinbart.

Bilder von oben nach unten:

Bild 1:Teilnehmer*innen des MPSC-Kongresses im Musensaal des Rosengarten

Bild 2: Führung durch den Smart City Erlebnisraum auf der BUGA 23

Bild 3: Elisabeth Kaiser, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen

Fotograf: Tim Bourry